21. Juli 2025 / Aktueller Hinweis

IHK-Bildungsreport zeigt Potenzial der Aus- und Weiterbildung auf

Es sind 18.147 Auszubildende in 167 IHK-Berufen ausgebildet worden

IHK-Bildungsreport zeigt Potenzial der Aus- und Weiterbildung auf 

Im Bildungsreport 2025 hat die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) die wichtigsten Daten und Fakten zur Aus- und Weiterbildung in der Region zusammengefasst. Die Zahlen belegen die große Bedeutung der Beruflichen Bildung. Zum Stichtag – die Kennzahlen beziehen sich auf das Jahr 2024 – sind in Ostwestfalen 18.147Auszubildende in 167 IHK-Berufen ausgebildet worden, davon 10.058 in kaufmännischen sowie 8.089 in gewerblich-technischen Berufen. Insgesamt engagierten sich 4.209 Ausbildungsbetriebe für den qualifizierten Berufseinstieg junger Menschen, davon bildeten 213 Unternehmen im Jahr 2024 erstmals aus. Im Weiterbildungsbereich verzeichnete die IHK-Akademie Ostwestfalen 7.941 Teilnehmende bei Schulungsveranstaltungen, die von 460 Dozentinnen und Dozenten gestaltet wurden.

„Unser IHK-Bildungsreport macht deutlich, welch enormes Potenzial in der beruflichen Aus- und Weiterbildung steckt“, betont IHK-Präsident Jörn Wahl-Schwentker. „In Zeiten von Fachkräfteengpässen und wirtschaftlichen Unsicherheiten ist die Berufliche Bildung ein zentraler Hebel zur Fachkräftesicherung in Ostwestfalen.“

Der Bildungsreport zeigt unter anderem, dass sich die konjunkturellangespannte Lage auch auf den Ausbildungsmarkt in der Region auswirkt. So folgt die Entwicklung der neu eingetragenen Ausbildungsverträge in Ostwestfalen mit einem Rückgang zum Vorjahr um 4,9 Prozent dem allgemeinen Landestrend, bleibt aber dennoch auf hohem Niveau. Die IHK weist zugleich auf Passungsprobleme hin: „Trotz vieler offener Stellen finden Betriebe und Ausbildungsinteressierte nicht immer zusammen – das darf den Ausbildungsmarkt nicht gefährden“, so Wahl-Schwentker. Laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), an der im Mai auch 415 ostwestfälische Unternehmen teilnahmen, erklärten 181 Betriebe (44 Prozent), dass sie nicht alle Ausbildungsplätze besetzen konnten. Insgesamt blieben 770 Stellen in Ostwestfalen unbesetzt.

„Die Ausbildungsbereitschaft in unserer Region ist nach wie vor hoch. Wir setzen uns mit Nachdruck dafür ein, die Qualität der Beruflichen Bildung zu sichern und auszubauen“, resümiert IHK-Hauptgeschäftsführerin Petra Pigerl-Radtke. Dass den Unternehmen die Ausbildungsqualität wichtig sei, belege die Zahl der Ausbildereignungsprüfungen – mit 1.607 habe diese einen neuen Höchststand erreicht.

Um freie Ausbildungsstellen zu besetzen, bleibe frühzeitige, praxisnahe und kontinuierliche Berufsorientierung der jungen Menschen entscheidend.Auch 2024 unterstützte die IHK diesen Ansatz mit konkreten Projekten. So bestanden in Ostwestfalen zum Jahresende 268 Kooperationen zwischen Schulen und Unternehmen im Rahmen des Projekts „Kooperation IHK-Schule-Wirtschaft“. Zusätzlich gaben 132 Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter in Schulen persönliche Einblicke in ihren beruflichen Alltag. 11.000 Ausbildungsatlanten wurden an Schulen verteilt, um über Berufe, Betriebe und Bewerbungstipps zu informieren.

Eine weitere wichtige Initiative war die Ausbildungstour des IHK-Präsidenten, bei der gezielt Unternehmen besucht wurden, die in Digitalberufen ausbilden. „Wir haben uns bewusst auf diese Berufe konzentriert, weil sie im Zuge der digitalen Transformation immer bedeutender werden“, erläutert Pigerl-Radtke, die gemeinsam mit dem Präsidenten Einblicke in den betrieblichen Ausbildungsalltag gewinnen konnte. „Ohne qualifizierte Fachkräfte in diesen Bereichen kann die digitale Weiterentwicklung der Wirtschaft nicht gelingen.“

Die Bedeutung der Dualen Ausbildung zeigt sich auch im großen ehrenamtlichen Engagement: 2.949 Prüferinnen und Prüfer führten im vergangenen Jahr ehrenamtlich 7.134 Abschlussprüfungen durch. 21 Absolventinnen und Absolventen wurden als Landesbeste, fünf sogar als Bundesbeste ausgezeichnet.

Insgesamt wurden 2024 im IHK-Bezirk 6.884 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. 45 Prozent der neuen Azubis hatten Abitur oder Fachabitur, 37Prozent einen Realschulabschluss und 13 Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss (Klasse 9 oder 10). Drei Prozent begannen ihre Ausbildung ohne Schulabschluss. „Die Duale Ausbildung bietet unabhängig vom Bildungsweg individuelle Einstiegsmöglichkeiten ins Berufsleben“, betont Pigerl-Radtke. Die IHK verweist in diesem Zusammenhang auf das Portal www.ausbildungschance-owl.de, auf dem offene Ausbildungsplätze in der Region zu finden sind – auch noch nach dem offiziellen Beginn des neuen Ausbildungsjahres.

Der IHK-Bildungsreport Ostwestfalen 2025 steht kostenlos zum Download bereit unter www.ostwestfalen.ihk.de/ausbildung. Eine Druckversion kann telefonisch unter 0521 554-455 angefordert werden.

Foto: Heiko Stoll/IHK Ostwestfalen 

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